Den gestrigen Abend verbrachte ich mit einigen „Freunden“ und einer kleinen Menge alkoholischer Getränke im The Barge. Der perfekt am Ufer des berühmten Dubliner Grand Canal situierte Pub ist wirklich sehenswert und sehr geeignet für den Konsum von geringen Mengen alkoholischer Getränke. The Barge ist so etwas wie eine Institution und wird von vielen Dublinern favorisiert, die seit Generationen dort ihren Pint genießen, gutes Essen zu sich nehmen und vor allem viel Spaß am Kanalufer haben möchten. Wer sich an dieser Stelle fragt, ob ich mir so eine Scheiße selbst ausdenke, den muss ich enttäuschen. Quelle ist http://www.thebarge.ie/ (sehr schöne Website!)
Nun zum Wesentlichen. Nach einem langen, komplizierten, mehrtürigen Weg erreicht man den Toilettenraum. Vorab sei bemerkt, dass mich der Besuch dieser Räumlichkeit in einigen Punkten an meinen Besuch im Gypsy Rose erinnerte. Wer den Artikel verpasst hat, sollte das Lesen dringend nachholen!
Auffällig ist das Pissoir, das vier Stehplätze bereitstellt. Ein Minuspunkt ist hier jedoch der etwas zu schmale Abstandstester auf dem Fußboden, der, wie einer der Nutzer mir gegenüber anmerkte, als Beleidigung der Nutzer aufgefasst werden könnte. Interessant ist auch das Verhalten einiger Nutzer, die es während des Urinierens für nötig halten, ihr Smartphone zu bedienen. Dieses Verhalten sollte man dringend mit einer Big Data Analyse untersuchen. 2 von 5 Klorollen für das Pissoir.
Allgemein gibt es wenig zu bemängeln, die Aussicht auf den Grand Canal ist fabelhaft. Sehr schöne Fenster, tolle Holzwände, für die Einrichtung vergebe ich 4 von 5 Klorollen!
Nun ans Eingemachte – das Klopapier. Auch hier muss ich wieder Abzüge geben: es ist nicht vorhanden! Wahrlich eine Sauerei, wie wenig von diesem grandiosen Stoff in Dublin verfügbar ist. Der Brexit hinterlässt schon Spuren, hier wird jeder Zentimeter Klopapier hart kalkuliert, um die Abhängigkeit von der Nachbarinsel zu reduzieren. 0 von 5 Klorollen beim Klopapier.
Besonderheiten dieser Toilette
Hier sei zunächst das Graffiti an der Tür erwähnt. Was wollte uns der Künstler damit sagen? Es kann sich wohl jeder sein eigenes Bild machen. Meiner Meinung nach sehr gelungen, gerade das Stilmittel der verlaufenden Tinte gibt dem ganzen einen Hauch von Spontanität. 4 von 5 Klorollen für das Graffiti.
Als eine wirkliche Besonderheit zählt der Eulen-Aufkleber. Nicht nur ein Mal, nein, ganze zwei Mal verziert dieser Aufkleber die an der Wand angebrachten Gerätschaften. Mit Liebe zum Detail designed, ist dieser Sticker ein wirkliches Glanzstück. Einzig und allein die Bedeutung des komischen Stabs in den Krallen der Eule bleibt offen. Was wollte uns der Künstler damit sagen? Für diese besondere Verzierung vergebe ich die Bestnote von 5 von 5 Klorollen!
Dem aufmerksamen Fan des Scheißhaustesters wird bis zu dieser Stelle nicht entgangen sein, dass das eigentliche Klosett bisher nicht beschrieben wurde. Wie eingangs erwähnt, erinnert der Besuch dieses Scheißhauses sehr an den im Gypsy Rose, nicht nur aufgrund des fehlenden Klopapiers wurde auch hier kein großes Geschäft verrichtet. Da dies, wie das folgende Bild illustriert, jedoch durchaus möglich gewesen wäre, vergebe ich 3 von 5 Klorollen für das Klosett. Abzüge gibt es hier für die nicht funktionsfähige Spülung.
Nun sind wir auch schon beim Fazit angelangt. Noch einmal hervorheben möchte ich die schönen Eulen-Aufkleber und den wundervollen Ausblick aus den Fenstern. Der Klopapiermangel ist hoffentlich bald überwunden, das lässt sich verzeihen. Beim Pissoir musste ich einige Abstriche machen, alles in allem ist diese Toilette aber durchaus einen Besuch wert! Gesamtnote 4 von 5 Klorollen.