Bahn-Toilette

Nachdem der Scheißhaustester all seine Geschäfte in Dublin verrichtet hatte, machte er sich auf in die wunderschöne norddeutsche Stadt an der Elbe. (nein, nicht Pinneberg…) Von hier aus zog er durchs Land und testete fleißig Scheißhäuser. Auf einer seiner Reisen stieß er in einem elektronisch angetriebenen Schienenfahrzeug auf eine sehr moderne, originelle Toilette.

Dieses Schild weist den Nutzer freundlich und multilingual darauf hin, doch bitte das WC nicht in den Bahnhöfen zu nutzen. Den Grund lässt es noch offen, doch er wird dem Scheißhaustester noch früh genug bewusst werden…

Öffnet man also die Türe und betritt das Scheißhaus, so kommt einem unverzüglich ein penetranter Geruch nach Urin entgegen. Um der Quelle dieses Geruchs nachzugehen, warf der Scheißhaustester einen Blick in das Klosett.

Eine bodenlose Frechheit! Diese Toilette entleerte sich nicht in einen eigens dafür hergestellten Behälter – in Fachkreisen auch Scheißetank genannt – sondern direkt auf die Gleise!! Nun wurde dem Scheißhaustester so einiges klar – das Schild an der Toilette hatte einen wichtigen Grund. Wenn jeder sein Geschäft in den Bahnhöfen verrichten würde.. nun ja.

Da dieses Geheimnis nun belüftet wurde, widmen wir uns dem Rest des WCs und geben dem Klosett in Verbindung mit dem netten Hinweis 2 von 5 Klorollen für den Umweltschutz.

Die Papiertücher auf der rechten Seite… huch, wo sind die denn hin? Ach ja, der Scheißhaustester brauchte die verbliebenen 3 Papiertücher auf. Für eine 20-minütige Zugfahrt ist das wohl ausreichend. Die Zeiten sind hart, da kann man ja nicht für jeden x-beliebigen Kunden Papiertücher bereitstellen. Oh, da oben sind ja noch welche versteckt, super! In Analogie zum frühen Vogel findet hier wohl der clevere Nutzer die Papiertücher. Die ansonsten vollzählige Ausstattung ist komplett vollständig vorhanden. Die zwei fast aufgebrauchten Klorollen auf der Ablage dienen sicherlich zur Deko. Schön! 4 von 5 Klorollen.

Ganz besonders hervorheben möchte ich die Fußpumpwasserversorgungsapparatur zur Toilettenspülung und Wasserhahnwasserversorgung. Ich weiß zwar nicht, wozu man bei einem Plumpsklo (Wikipedia: Toilette ohne Wasserspülung (Trockentoilette)) eine Spülung benötigt, lasse mich hier jedoch von den Entwicklern gern belehren. Sehr originell und durchaus funktionsfähig, diese Fußpumpen. Leicht verdiente 5 von 5 Klorollen.

Beim Verlassen stieß der Scheißhaustester auf ein Graffiti. Die Buchstaben GPC und ein verkackter Strich, dem nicht sinnvoll eine Bedeutung zugeschrieben werden kann, zieren die Tür. Hier war wohl ein gebildeter Chemiker am Werk, der auf die große Bedeutung der Gel-Permeations-Chromatographie aufmerksam machen wollte. Damit lassen sich Makromoleküle, wie z.B. die bekannten Biopolymere DNA und RNA, oder auch Proteine, fraktionieren. Für diese aufklärerische Leistung 5 von 5 Klorollen.

In Summe ist dies wirklich eine der eigenartigsten, besondersten, speziellsten und einzigartigsten Bahn-Toiletten Deutschlands. Insgesamt ein sehr zufriedenstellendes Erlebnis. Gesamtnote: 4 von 5 Klorollen.

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