Miss Pepper Barsbüttel

  Das Etablisment

Bei dem Restaurant Miss Pepper handelt es sich um ein charmantes den Amerikanischen Stil imitierendes Restaurant. Von überalll lächeln einen Blechschilder (geklaut oder nicht, steht nicht fest) und das Bild von dieser blonden Ische (alt-hebr. Frau) an. Im Flur vor steht auch ein Feuerwehrmann mit einem langen Schlauch in seiner Hand und verschmitztem Lächeln. Nunja, es sind Burrito-Weeks, also erstmal ne Runde scheißen:

Die Kabine

Ein Klo ohne Aussicht, beziehungsweise mit, aber auf das was einen eventuell auf diese Toilette gebracht hat: Die Buritto-Weeks! Man kuschelt sich als sehr adipöser Mensch angenehm an die 65,3°C lauwarme Heizung. Ein toller Service! Dafür 6 von 5 Klopapierrollen!

Auf der linken Seite ist für den fertigen Geschäftsmann eine 300km lange Klopapiierrolle bereitgelegt. Die eine beindruckende Patina aufweist. Immer wieder einen Besuch wert. Doch falls trotz 10kg verwendeten Toilettenpapiers noch was hängen geblieben sein sollte, gibt es einen wundervoll glänzenden, Sterlingsilber Klobürsten-Halter. Dieser enthält ungewöhnlicher Weise sogar eine Klobürste. Die stammt allerdings nicht aus der Originalaustattung zu stammen scheint. Viel mehr erinnert dieses Plasten-Objekt an eine Produktion aus dem VEB Plastik-Klobürste-zur-einmaligen-Verwendung.

Die Spülung

In die Wand eingelassen findet sich eine der für Autobahnraststätten gar nicht so unüblichen Wandklospülungstasten, die gut mit dem Hintern zu bedienen ist, um die Hände nicht dreckig zu machen.

Der Weg zurück

Hinterlässt man dann diese geräumige Kabine im Anschluss, wie man sie vorgefunden hat, so tritt man einer Reihe enggestellter Pissoirs entgegen. Der unsichere Blick stellt nun fest, dass die uringelbfarbenen Fliesen eine inteligente Wahl des mit Putzmittel sparsamen Toilettenausstatters waren. Außerdem geht die Spülung der Pissoirs nicht. Auch das hilft der Umwelt. 4 von 5 Klorollen!

Das Waschbecken ist eher durchschnittlich. Positiv ist anzumerken, dass die Seife voll war und sowohl Papiertücher als auch ein Trockner-Gebläse vorhanden waren. Letzterer hätte sogar aus der Steckdose ausgesteckt werden können, um auf dem Klo sein Handy zu laden oder sich last-second zu rasieren. Dafür 5 von 5 Klopapierrollen.

Fazit

Im Restaurant wurde der (anonym gebliebene) Scheißhaustester mehrfach gefragt ob es ihm schmecke und alles in Ordnung sei. Das war es, doch dieser Service ließ auf der Toilette zu wünschen übrig. Auch die Gesamtkombination der einzeln für sich sehr gut bewerteten Details verwirrte jedoch das Auge (und je nach Gewicht den Oberschenkel mit einem Grill-Muster) daher gibt es insgesamt verdiente 4 von 5 Klorollen!

Murray’s Bar

Nach einem normalen Tag am College, wo der Scheißhaustester mal wieder nichts als Mist im Kopf hatte, hat er sich auf dem Heimweg auch noch in eine Bar verlaufen. Gut, scheiß auf die Klausur, denn ändern lässt sich diese nun eh nicht mehr. Also erstmal an die Bar. Oder genauer an die Bar in Murray’s Bar & Grill. Dazu muss man erstmal dem Türsteher erzählen, wo man denn hin will. Ein „In die Bar“ reichte in diesem Fall nicht ganz, ich musste noch ergänzen, dass ich zur unteren Bar möchte. Im Keller habe ich dann auch gleich ein (oder ein paar mehr) Guinness und ein Eis geordert, um anschließend das Scheißhaus ordentlich testen zu können.

Location

Das Scheißhaus war gar nicht so einfach zu finden, da es hinter einer Tür versteckt ist, an der zwar Toilet steht, die man aber auch erstmal sehen muss. Betritt man also diesen „Flur“ hinter dem die Türen für die Ladies und die Gents liegen, steht man zwischen den Türen. Ein weiterer Schritt und man ist im nicht sehr großen aber umso schickeren Herren-Scheißhaus gelandet. Für die Platzierung der Toilette vergebe ich 3 von 5 Klorollen. Hier also noch ein Bild der schönen Tür:

Sauberkeit

Auf dieser Toilette war alles sehr sauber: Der Fußboden, der Spülkasten, die glänzenden Rohre, die Decke, das Waschbecken. Doch das wichtigste nicht. Das Klo selbst war leider dreckig. Da ich es nicht anfassen wollte und ohnehin nichts großes zu erledigen hatte, habe ich es also im originalen Zustand belassen.

Hier ist es zwar nicht zu sehen, aber die Klopapierrolle ist etwa 93,53 prozentig gefüllt, was darauf schließen lässt, dass es den meisten Leuten hier ähnlich ging, wie dem Tester. Das reinigen wäre aber möglich gewesen. Schließlich befindet sich die Klobürste direkt hinter dem WC. Muss man nur wissen. 4 von 5 Klorollen.

Design & Sicherheit

Wie schon erwähnt, sind die Wasserrohre poliert und auch die Fliesen glänzen wie neu. Das gibt einem das Gefühl an einem ganz besonderen Ort zu sein.

Auch der Spülkasten ist blitze blank, als wäre er noch nie benutzt. Und funktionieren tut er auch wunderbar. Für das maximale Sicherheitsgefühl ist auch gesorgt. Wie auf dem Bild zu sehen ist fast alles vorhanden, was einem im Notfall den Aufenthalt auf dem Scheißhaus retten kann:

Eine Lüftung, damit das vollgeschissene Klo nicht zu sehr stinkt, Ein Rauchmelder, der sicherlich auch Gase messen kann. (Das sollten wir für die nächsten Tests mal für die Geruchsanalyse in Prozent evaluieren.) Und sogar ein Bewegungsmelder, der durch ein grünes Leuchten anzeigt, dass man noch lebendig ist, da man sich ja bewegt. Einzig die Überwachungskamera habe ich vermisst, um mich beim Pissen vollkommen sicher zu fühlen. 5 von 5 Klorollen für das Design und die Sicherheit dieses Toilettenraumes.

Waschbecken und Handtrockner


Der Seifenspender wurde nicht wie üblich lieblos neben dem Waschbecken angebracht, sondern genau mittig zwischen den beiden Wasserhähnen. Sowas schönes habe ich lange nicht gesehen. Er ist auch ziemlich voll gewesen, sodass meine Hände so sauber wie lange nicht wurden. Leider ist der kalte Wasserhahn etwas zu Nah an dem Überlaufabfluss, sodass man diesen, wäre man etwas unachtsamer gewesen, fast berührt hätte. Den Händetrockner kann man auf einem früheren Bild schon sehen. Er funktionierte zum Testzeitpunkt einwandfrei. 5 von 5 Klorollen.

Fazit

Dieses Designer-Klo verdient 4 von 5 Klorollen. Falls der Betreiber von Murray’s Bar hier mitliest und sein Scheißhaus verbessern möchte, so gebe ich ihm folgende Tipps: Das WC muss sauber sein, sonst ist das Scheißen schwierig. Nicht jeder möchte das Erlebnis des Selber-Putzens spüren. Falls das also eine Erlebnistoilette ist, wäre ein Wegweiser oder eine Karte zur nächstgelegenen Toilette nicht schlecht gewesen. Die hab ich übrigens beim Ladenschluss, als ich gerade die Treppe hochgehen wollte auf der anderen Seite entdeckt, aber hatte keine Zeit mehr einen weiteren Test durchzuführen. Sollte jemand diese Toilette zu Hause nachbauen wollen, rate ich dazu doch einen halben Meter mehr in den Raum einzuplanen und wie vorher schon erwähnt die Überwachungskamera zum vollkommenen Sicherheitsgefühl zu ergänzen. Außerdem fehlte die Persönlichkeit auf diesem Ort. Keine Schriftzüge wie im Bernard Shaw und keine wunderbar schönen Aufkleber wie im Barge. Da lässt sich noch einiges für die fünfte Klorolle verbessern.

The Bernard Shaw

Vorgestern gingen der Scheißhaustester und einige unabhängige Gutachter gemeinsam zum sagenumwobenen Pizza&Pint special ins The Bernard Shaw. Dabei handelt es sich um ein Angebot, das eine Pizza und einen Pint alkolischer Getränke zu einem Preis einer Pizza enthält: Die perfekte Kombination, um anschließend das Scheißhaus gründlichst zu testen. Das taten wir auch:

Allgemeine Erscheinung und Dekoration

Das allgemeine Erscheinungsbild der Toilette im Bernard Shaw ist alternativ. So wie auch der seltsame Geruch im Außenbereich, den ich aufgrund nichtvorhandener Drogenerfahrungen nicht zuordnen kann. Aber normale Zigaretten waren es scheinbar nicht, die da im Raucherbereich konsumiert wurden. Nunja, zurück zur Toilette. Es gibt eine Menge Graffitis und Aufkleber zu bewundern. Das ist auch gut so, denn sonst wäre der Gang zur Toilette hier nichts besonderes. Interessanter Fakt: Wir waren tatsächlich schon mehrfach in dieser Bar und jedes Mal hat sich die Toiletten-Verzierung weiterentwickelt. Man sollte dem Bernard Shaw also durchaus auch dann eine Chance geben, wenn man die Dekoration auf der Fotodokumentation nicht ansprechend findet. Dafür vergebe ich 3 von 5 Klorollen, da es sehr vom Geschmack des Betrachters abhängt.

Das Scheißhaus und das Pissoir

Das Scheißhaus wurde offensichtlich schon vorher ausgiebig genutzt und auch Klopapier ist einiges vorhanden. Leider, denn wäre nicht so viel Klopapier vorhanden gewesen, wäre die Toilette vielleicht nicht damit verstopft gewesen. Aber das ließ sich wohl nicht ändern. Ich betrachtete also eine Weile das schöne Grafitti auf der Innenseite des Klodeckels. (Ich habs bis heute nicht entschlüsseln können. Wenn jemand das lesen kann, bitte entschlüsselt in die Kommentare schreiben.)

Dann entschied ich mich, dass ich die Pizza behalte und nur den Pint loswerde. Das Stehklo ist eines der saubersten, das ich in letzter Zeit gesehen habe. Es war nichteinmal Second Hand Kaugummi vorhanden. Dafür an jedem Platz ein personalisiertes Grafitti, das zum Nachdenken anregt.

Positiv aufgefallen sind mir auch die weißen Begrenzungen: Hoch genug um nicht komisch angesehen zu werden, aber auch nicht zu hoch, sodass man sich noch problemlos unterhalten kann. Ich vergebe 2 von 5 Klopapierrollen, da nur ein kleines Geschäft möglich war.

Afersales Service

Das Waschbecken sieht in seiner Ecke schon vielversprechend aus. Seife ist vorhanden und beim Druck auf den Wasserhahn kommt Wasser heraus.

Leider tritt die Hälfte des Wassers schon weiter oben aus dem Wasserhahn aus, sodass es zwar zum Händewaschen reicht, aber eine weniger gute Umweltbilanz hat. Als ich dann meine Hände abtrocknen wollte kam der Schock! Der Hand-Trocken-Puster hatte keine Puste. Auch nicht, nachdem ich den Stromschalter daneben in die andere Position gewechselt habe. Als ich resigniert zum Ausgang gehen wollte stieß ich neben dem Kondomautomaten – mit einer guten Auswahl Aufklebern und Minzpastillen im Sonderangebot – auch auf die Handtuchpapierrolle, die auf einer extra dafür vorgesehenen Heizvorrichtung steht.

So angenehm wie mit diesem warmen Papier habe ich lange nicht meine Hände abgetrocknet. Dafür vergebe ich 5 von 5 Klorollen!

Fazit

Das Scheißhaus ist hervoragend, wenn man sich nach einer leckeren Pizza die Hände waschen möchte. Seinen eigentlichen Zweck, das Scheißen, kann es leider nicht wirklich erfüllen. Der komplizierte Klorollenberechnungsalgorhytmus sagt, dass dieses stille Örtchen insgesamt 3 von 5 Klorollen erhält. Der Vorraum manchmal auch Bar genannt ist nicht schlecht, wenn man auf den guten alten Ochi verzichten kann. Das muss man nur wissen, bevor man dann drei Minuten lang staunend am Tresen steht und nicht weiß, was man stattdessen trinken soll,  um das schöne Pissoir zu nutzen.